Freitag, 26. Oktober 2018

Cinemotions unterwegs: Filmstadt Potsdam!

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Oft vergisst man es, aber Deutschland war, insbesondere in den 20er/30er Jahren, praktisch das Hollywood seiner Zeit.

Hier entstanden künstlerisch und technisch bahnbrechende Werke; am bekanntesten sicherlich Metropolis von 1927. Aber auch danach -noch weit bevor sich dann viel später Köln und München als TV- und Filmzentren entwickelt haben- war Potsdam (insbesondere in Babelsberg) Entstehungsort für viele sehr Produktionen (etwa die bekannten DDR-Märchen).

Und das bis heute: Inglorious Basterds, The International oder Cloud Atlas seien nur einige Beispiele, die u.a. in Potsdam gedreht wurden. Gelände, Kostümfundus und Expertise locken Kunstschaffende immer wieder an.

Stefan hat Potsdam besucht und einige Impressionen mitgebracht!
Konkret das Filmmuseum und der Filmpark Babelsberg.
Unten seht ihr die Fotos (Klick für größere Ansicht) samt einigen Erläuterungen.

Selbstverständlich reden wir im nächsten Podcast noch einmal ausführlicher darüber.

Filmmuseum

Bereits das Gebäude und Fassade machen viel her.
Direkt im Zentrum, neben dem Landtagsgebäude, ist das Museum in prominenter und stolzer Lage untergebracht.

Innen wird man durch die einzelnen Prozesse des Filmschaffen geführt - von Idee zu Skript bis hin zum Release im Kino. Natürlich darf der Setbau nicht fehlen; wie hier der Projektionsraum aus "Inglorious Basterds"

Auch der "finale" Moment; der Kinorelease ist Teil des Rundgangs

Wissenswertes; wie bspw. alte Hilfstabellen über die Länge von Filmrollen bei bestimmten Aufnahmezeiten ergänzen die anderen Exponate hervorragend

Weitere Ausstellungsinhalte sind etwa eine "Karaoke-Box", in der man selbst Szenen nachvertonen kann, oder Musik neu abmischen.
Einblicke in die Entwicklung von Kameras sind genau so präsent, ebenso Schnitttische und selbst ein Kopierwerk, zur Vervielfältigung des fertigen Films, fehlt nicht. wurde Des weiteren viele Einblicke in diverse Produktionen, die in Babelsberg verwirklicht wurden und interessante Hintergrundinfos.
Liebevolle Deko und viele kleine Details zeigen die Leidenschaft für den Film!

Für 5€ Eintritt erhält der Filminteressierte allerhand Infos und Einblicke zu lokalen Filmhistorie, aber auch über Filme insgesamt - das ist angemessen und fair und definitiv zu empfehlen!

Natürlich gehört auch die Anfertigung von Kostümen zum Erschaffen von Filmen; und davon sind einige ausgestellt. Hier Hugo Weaving's Kostüm aus "V wie Vendetta"

 


Filmpark Babelsberg

Der Eingang lässt keinen Zweifel offen, wo man gelandet ist..

..und das Thema setzt sich ein paar Schritte weiter durch liebevolle Aufbauten fort. Für die richtige Stimmung ist also gesorgt.

Nach den ersten Metern erwartete mich eine brachiale Containerkonstruktion..

..was mit den "Horror Nights" in den Wochen vor Halloween zu tun hat. Ab 18.30 verwandelt sich der Park dann in ein schaurig-gruseliges Schauspiel; so auch mit standesgemäßen Filmcrash-Kulissen

Spezialisiert und Hauptzielgruppe für den Park sind aber ganz klar Kinder, die einiges geboten bekommen..

..beispielsweise einen Nachbau des "Kleiner Muck" - Sets aus dem bekannten DDR-Märchen.

Einem der ganz großen Kinder-Idole und -neben
der Sendung mit der Maus- bekanntesten "Erklärer"
der Welt wird natürlich Tribut gezollt

..und der Original-Wohnwagen lässt die Erinnerungen wieder wach werden

Der "Dome of Babelsberg" und eine Requisite aus einer der älteren "Schöne und das Biest"-Verfilmungen

..und noch eine ikonische Requisite aus bekannten Kinderfilmen

Ganz aktuell, die "Emma" aus der 2018er Verfilmung von
"Jim Knopf Lukas der Lokomotivführer"

..und nur ein paar Schritte weiter die Erinnerung an ein Meilenstein der Filmgeschichte: King Kong

Das Westersetting / die Westernstadt ist genau so nachgebaut..

..wie das Mittelaltersetting

Es gibt aber auch Ausstellungen, die Hintergründe beleuchten, hier etwa eine Werkstatt von Stukkateuren,
die Filmrequisiten schaffen

Auch sind Exponate zu sehen, wie hier aus "Die unendliche Geschichte 3"

Natürlich darf Fuchur nicht fehlen..

und auch die Ehrung des wichtigsten Films aus Babelsberg: Fritz Lang's "Metropolis" (1927)

Besonders interessant wurde es für mich, Kulissen aus nächster Nähe zu betrachten..denn im Film ist alles mehr Schein als Sein..

..hier etwa die Berliner Mauer (aus Gips) für "Der Baader-Meinhof Komplex"

Direkt daneben das Kiosk aus "Sonnenallee"

Und das Original Außenset von "Jim Knopf" (2018), welches nur deswegen noch erhalten ist, weil dieses Jahr die Dreharbeiten zum Nachfolger hier stattfinden werden

Hier ein US-Army Camp aus "Monuments Men"..

..samt dem Jeep, der von John Goodman gefahren wurde (und er diesen extra auf Automatik umbauen lassen hat, weil er Schaltgetriebe nicht erlernen wollte..)

Fazit

Vieles im Park ist in die Jahre gekommen, und die Zielgruppe und Gestaltung klar Kind(gerecht). Wem das bewusst ist, kann viele kleine Schätze aus der deutschen Filmhistorie mitnehmen - Highlights dabei klar die Shows (Stuntshow, Fernsehshow usw.) und die Führung durchs Parkgelände, auf dem auch noch gedreht wird (bspw. GZSZ-Außenset). Mit 22€ Eintritt etwas happig, aber selbst wenn man sich beeilt, sind 3-4 Stunden richtig schnell vorbei; und somit ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Für Filmfans allemal!